SCHWINGUNG – RESONANZ – LEBEN

Christina Dietrich/ October 20, 2023/ KulturStation, Künstlerisches, Philosophie, Sinne, SinnesWandel, Zukunft

SCHWINGUNG – RESONANZ – LEBEN

Die gestaltbildenden Kräfte von Schwingungen, Tönen und Musik

Filmvortrag von Alexander Lauterwasser

Töne und Schwingungen können nicht nur unser Trommelfell bewegen und uns innerlich berühren – mit den Energien ihrer Schwingungen können sie sogar Stoffe ergreifen, in Bewegung versetzen und gestalten.

Dieses interessante Phänomen wurde zum ersten Mal von dem zur Goethezeit lebenden Naturforscher Ernst Flori Chladni (1756-1827) entdeckt,  als er mit Sand bestreute Glasplatten mittels eines Geigenbogens in Schwingung  versetzte und dabei die später nach ihm benannten „Chladnischen Klangfiguren“  zur Erscheinung brachte. Die Muster der Sandlinien spiegeln sich dabei die  Verteilung der stark vibrierenden Schwingungsbäuche und den Verlauf der eher  ruhenden Knotenlinie in einer schwingenden Platte wieder.

Im flüssigen Medium Wasser, das aufgrund seiner großen Sensibilität inzwischen als die Substanz mit der höchsten Resonanzfähigkeit angesehen wird, zeigt die gestaltbildende Kraft von Schwingungen eine noch gesteigerte und eindrucksvollere Wirkung.

So beginnen sich Wassertropfen unter der Einwirkung von Sinustönen bei ganz bestimmten Frequenzen in klaren geometrischen Formen rhythmisch-schwingend zu bewegen oder zeigen plastische Prozesse, die eine große Ähnlichkeit mit embryonalen Urformen des Lebendigen aufweisen.

Wird eine mit Wasser gefüllte Schale in Schwingung versetzt, so antwortet die Wasseroberfläche mit verschiedensten Wellenbewegungen, die meist chaotisch verlaufen. Stimmen jedoch die Frequenz und viele andere Faktoren in Resonanz zusammen, so können sich aus den gegenseitigen Überlagerungen und Durchdringungen dieser Wellen (Interferenz) einheitlich schwingende Felder bilden, deren Muster oft eine erstaunliche Verwandtschaft mit Strukturen in der Natur haben. Die Ordnungsprinzipien solcher Schwingungsfelder werden sowohl in der Quantenphysik als auch zunehmend in der Biologie als Bauplan, als Matrix für die verschiedensten Gestaltbildungen angesehen: weder die Entstehung der festen Materie, noch viel weniger lebendige Entwicklungen vollziehen sich im additiven Aneinanderreihen einzelner Bausteine ​​(seien es nun Atome oder Gene), sondern sie gehen aus einem übergeordneten, ganzheitlichen Prozess hervor.

Hätten vielleicht alle sichtbaren Formen der Welt Ausdruck größerer Bewegung, zur Ruhe gekommener Schwingungen oder erstarrter Klänge sein, wie es der Dichter Novalis einmal ausdrückte?

Besonders faszinierend ist das Zusammenspiel von Wasser und Musik. Auf die unterschiedlichsten Schallwellen antwortet die Wasseroberfläche mit vielgestaltigen Wellenbewegungen, deren Komplexität die Gestaltungskräfte von Klängen unmittelbar zum Erlebnis werden lassen.

Biografie:

Alexander Lauterwasser

Geboren 1951 in Überlingen am Bodensee

Studium der Philosophie und Psychologie

Seit 1982 Arbeit mit drogenabhängigen Jugendlichen

Seit 1984 Beschäftigung mit Fragen der Morphogenese, Weiterführungen der Arbeiten von EF Chladni und Hans Jenny (Kymatik) mit eigenen Experimenten und Forschungen über die Gestaltbildeprozesse von Schwingungen

2013-2021 Geschäftsführer der Drogenklinik Siebenzwerge in  Salem

Buchveröffentlichungen, Vorträge, Seminare, Live-Konzerte, Ausstellungen

www.wasserklangbilder.de

Videos:

https://www.youtube.com/watch?v=M2pOY5sGCdA

https://www.youtube.com/watch?v=Tkx34wwcMtU