Digital Detox

Eka/ November 3, 2021/ Achtsamkeit, Beratungsstelle, digital detox, Medienabhaengigkeit, Medienkonsum, Mediensucht

Digital Detox

Digital Detox

Der Wecker am Smartphone klingelt pünktlich – noch viermal die Snooze-Taste drücken. Im Bett schon mal die ersten Nachrichten checken. Aufstehen, Nachrichten gucken, Podcast an, Kaffee machen, Emails checken. Ein paar WhatsApp-Nachrichten auf dem Weg zu Arbeit beantworten. Online einen Termin beim Arzt ausmachen. Ankunft in der Arbeit, PC anmachen und die neusten Mails im Arbeitskontext checken. In der Pause schnell etwas essen und zwei verpasste Anrufe beantworten. Wieder an den Arbeits-PC. Schnell noch auf die vorherigen WhatsApp antworten und auf die Nachrichten auf Telegram. Insta-Feed checken, Foto des Tages posten – Herzchen sammeln. Jetzt aber wieder ran an die Arbeits-Mails! Fünf Uhr- Feierabend! Schnell einkaufen, zwischen Supermarkt und Zuhause noch die beste Freundin zurückrufen. Abendessen kochen, Füße hoch, Netflix.

Parallel noch ein bisschen Instagram, ein bisschen zu lange…  ein Austausch in einer der vielen Whatsapp-Gruppen – Wochenende planen. Huch! Eine Arbeitsmail…es ist zwar schon 9 Uhr aber lieber gleich antworten. Eine halbe Stunde später: die Chefin ruft nochmal kurz an wegen dem Meeting am nächsten Tag. Jetzt aber ab ins Bett! Im Bett nochmal kurz auf Insta gucken, ob es ein paar mehr Likes gibt. Ein, zwei Artikel lesen über die neusten Entwicklungen im Klimawandel. Podcast an. Handy auf den Nachttisch legen. Kurz vor Mitternacht – Schlafen…

Ein ganz normaler Tag für viele Menschen. Bildschirmzeit insgesamt: 14 Stunden – mit acht Stunden Schlaf bleiben noch zwei Stunden ohne digitale Medien. Huch! Wie die Zeit vergeht – was ist die Substanz des heutigen Tages?

Das eben beschriebene Szenario findet täglich statt, überall auf der Welt. Die digitale Vernetzung hat uns nicht nur positive Veränderungen gebracht. Sie erhöht auch den Druck, ständig für alle Erreichbar zu sein. Manchmal kann das zu viel werden.

Doch wann ist es zu viel? Wo finde ich die magische Formel, die mir sagt, wann es genug ist, wie viele Stunden genau gesund sind? Die Antwort ist: es gibt sie nicht aufgeschrieben in einem Buch oder Blog. Sie ist nicht auf Instagram oder anderen sozialen Netzwerken zu finden. Sie liegt tief in uns drin. Wann ist es genug? Was kann ich leisten? Wo sind meine Grenzen? Gar nicht so leicht, das herauszufinden. Die Lösung oder zumindest eine Annäherung daran bietet das Konzept: Digital Detox – digitales Entgiften. Ein Begriff, der wenn wir ihn in die Suchmaschine unserer Wahl eingeben uns mannigfaltige Optionen aufzeigt, einen digitalen Gang runterzuschalten. Na toll! Welche ist also die richtige für mich? Hier ist es ratsam, den Kompass in Richtung Bauchgefühl auszurichten. Aus den vielen Optionen die bestmögliche für sich selber zu wählen. Ankerpunkte bieten Reflexion über das eigene Tun. Welche Apps helfen mir in meinem Alltag? Welche Apps stören? Welche Funktionen möchte ich in meiner Freizeit nicht nutzen und wann möchte ich für bestimmte Personen, oder niemanden erreichbar sein? Und ist das in Ordnung? Was an meinem digitalen Konsum hat am Ende des Tages einen wirklichen Ertrag für mich?

Wie das funktioniert, welche Wege man dabei gehen kann und wie man am besten den Druck loswerden kann, ständig für alle erreichbar zu sein – dieser Thematik möchte ich mich mit Ihnen  innerhalb meines Seminares „Digital Detox“ annähern. Ich erhoffe mir, dass Sie die ein oder andere Methode mit in ihren Alltag nehmen und so wieder bewusster durch unsere mediengeleitete Umwelt wandeln können.

Ein paar Tipps vorab: Innerhalb des I-phones gibt es die Funktion „Bildschirmzeit“, für Android-Geräte entsprechende Apps. Setzen sie sich damit auseinander, wie viel ihrer privaten Zeit sie online verbringen und stellen Sie sich die Frage: tut mir das gut? Überlegen Sie, was passiert, wenn Sie einmal nicht erreichbar sind. Entsprechen ihre Ängste der Realität? Nutzen Sie ihre Messenger Dienste bestmöglich für sich – vielleicht hilft es, in ihrer Beschreibung Erreichbarkeiten festzulegen, so dass andere informiert sind? Machen Sie einen Vertrag mit sich selbst, seien Sie streng und halten sich an Ihre vorgegebenen Online- und Erreichbarkeitszeiten. Sie suchen eine Info? Wie wäre es mit einem Besuch in einer der wunderbaren Bibliotheken in Ihrer Stadt?

Logo Gaertnerstiftung

 

Ich freue mich, Sie am 18.11.2021 um 18:00 bei uns in der Stiftung begrüßen zu dürfen – bis dahin: sammeln Sie Sonnenstrahlen und verbringen Sie ihre Zeit mit denen, die ihre Energiereserven wieder aufzufüllen wissen- am besten offline!

Beitrag von Zeynep Özmert